Am 22.06.2011 stand eine Exkursion zur MTU in Friedrichshafen auf dem Programm.
Empfangen wurden wir von Heinrich Dageförde, Director Electronics Manifacturing, der sich, nach einer umfangreichen Begrüßung und Vorstellung seinerseits, sehr offen gegenüber der lean Hochschulgruppe und den einzelnen Exkursionsteilnehmern zeigte.
Es folgte eine Präsentation der MTU, der größten Tochter der 2006 ins Leben gerufenen tognum AG. Die MTU wurde 1909 als Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH gegründet und gliedert sich heute in die drei Sparten MTU, MTU onsite energy und l ´orange. Zur Produktpalette gehören Dieselmotoren und Antriebssysteme für Schiffe, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge und Industrieantriebe.
Mit lean@MTU befindet sich das Unternehmen seit 2001 im Wandel. Veränderte Randbedingungen und Anforderungen an die Produktion führten Maßnahmen zur Implementierung eines einheitlichen Produktionssystems herbei. Begonnen wurde mit Outsourcing der B-/C-Teile, der Einrichtung von Fertigungsinseln, Optimierung der Auftragsabwicklung und der Einführung des Kaizen-Gedankens. 2009 startete Herr Dageförde gemeinsam mit seinem Team eine Wertstromanalyse, die bis voraussichtlich 2012 fortgeführt werden soll. Außerdem wurden durch die Umstellung vom Push- zum Pull-Prinzip nach und nach Durchlaufzeiten und Bestände reduziert.
Trotz der immer wieder angesprochenen Komplexität, Veränderungen zu generieren, treibt Herr Dageförde lean@MTU mit dem Ziel voran, anhand von Schulungen und Kaizen-Workshops weltweit 60 lean Agents und 200 Multiplikatoren auszubilden (einschließlich der bisher 1,5% lean-Experten im Unternehmen).
Dem Mittagessen folgte, im Anschluss an eine kleine Diskussionsrunde zu Praktika u.Ä., ein Rundgang durch die Fertigung entlang des Wertstroms. Gefertigt wurden Steckkarten für Motormanagementsysteme an einzelnen Fertigungsinseln, an denen immer wieder lean-spezifische Elemente auffielen. Auf optimale Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter und einen möglichst fehlerfreien und fließenden Fertigungsvorgang wird großen Wert gelegt. Realisiert wird dies durch z.B.. höhenverstellbare Arbeitsplätze, Kanbankarten und den häufigen Einsatz von Poka Yoke.
Zum Abschluss stand uns Herr Dageförde noch zu Themen rund um die Arbeitswelt zur Verfügung und bot uns an, uns bei Fragen an ihn zu wenden.
Alles in allem war die Exkursion sehr interessant und inspirierend, was nicht zuletzt dem außerordentlichen Engagement Herrn Dagefördes zu verdanken ist. Der Weg nach Friedrichshafen hat sich gelohnt.