Am 17.12.2012 besuchte uns Benno Löffler, Partner der Leanberatung Vollmer & Scheffczyk, am KIT. Da Herr Löffler schon einige Workshops mit unserer Hochschulgruppe unternommen hat waren wir sehr gespannt welche Aufgabe er uns diesmal stellen würde.
Das besondere an diesem Workshop war, dass er nach keinem genauen Workshopschema oder einer genauen Agenda ablief. Von Anfang an wurden uns die Fragen gestellt. Und die erste Frage hieß welches Problem hat mein Auftraggeber? Dazu hatte Herr Löffler 7 A3 große Plakate an die Wand unseres Seminarraums geklebt, welche randvoll mit Kennzahlen, Statements von Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten waren. Eine typische Beratersituation in der es die Aufgabe ist, dass eigentlich Problem des Unternehmens erst einmal zu erkennen indem man sich nicht von voreiligen Schlusszügen der Geschäftsführung täuschen lässt und die essentiellen Informationen herausfiltert.
Die Teilnehmer waren in 3 Teams aufgeteilt und analysierten miteinander die einzelnen Plakate. Danach wurden die Ergebnisse der Analyse der Reihe nach besprochen. Doch die fleißigen Studenten waren noch zu sehr in ihren theoretischen Modellen gefangen die eine triviale Schlussfolgerung kaum zu lies. Denn das eigentliche Problem war, dass der gegenwärtige Produktmix des Unternehmens aus den Bereichen Food und Pharma keine Zukunft hatte. Die Margen aus dem Bereich Food in dem das Unternehmen 70% seiner Produkte absetzte aber weniger als die Hälfte seines Umsatzes generierte drohten immer kleiner zu werden. Auf der anderen Seite wuchs das Potential des Pharmabereichs. Nun war die Frage, wie man die kostbaren Maschinenstunden der auf hoher Qualität arbeitenden Maschinen sinnvoll für seinen Produktmix nutzt. Hier waren die Studenten nun gefragt die passenden Kosten für die einzelnen Produktekomponenten aufzuschlüsseln und sinnvolle make or buy Entscheidungen für das Unternehmen zu treffen. Besonders interessant waren hier die verschiedenen Ergebnisse der einzelnen Gruppen die durch die unterschiedlichen Zusammensetzungen des Produktmixes und der Einzelkosten entstanden. Auch hier dürfte man sich nicht von den allgemeinen Methoden der Kostenrechnung täuschen lassen und versuchen die LEAN Ansätze in seine Berechnungen mit einzubringen. Dieses Beispiel zeigte zudem warum manchmal auch fatale Fehlentscheidungen getroffen werden da sie nur auf den schlichten Methoden der Kostenleistungsrechnung basieren und die technischen Gegebenheiten und Leanpotentiale völlig außer acht lassen.
Nach diesem erfolgreichen Workshop nahm sich dann Herr Löffler auch noch die Zeit den Tag bei einem gemütlichen Abendessen zusammen mit den Seminarteilnehmern ausklingen zu lassen.
Wir bedanken uns recht herzlich für diesen spannenden Einblick in die Praxis der Leanberatung und hoffen auch in Zukunft wieder mit Benno Löffler von V&S zusammenarbeiten zu dürfen.