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Unser Infoabend findet dieses Semester am 08.05.2019 um 19:30 Uhr im Seminarraum des wbk (Gebäude 50.36). Wir freuen uns auf Dein Kommen!


Sitzung:
Im Sommersemester 19 treffen wir uns immer mittwochs um 19:30 Uhr im Selmayr-Hörsaal (Geb. 50.38).
Du möchtest uns kennenlernen? Komm einfach mal vorbei! 

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Werkstatteinsatz: SMED bei BorgWarner

Werkstatteinsatz: SMED bei BorgWarner
Autor:

Marc Janschekowitz

Datum: 2016/06/08

Bericht

BorgWarner

Der in Ludwigsburg beheimatete Glühkerzenhersteller Beru, welcher 2005 von BorgWarner
Emissions Systems übernommen wurde, ist weltweit führend in den Bereichen Zündsysteme,
Diesel-Kaltstarttechnologien und PTC-Zuheizern. Im Bereich der Glühkerzen, in welchem unser
Einsatz stattfand, liegt der Weltmarktanteil aktuell bei über 40%.
Ziel des Werkstatteinsatzes war die Reduzierung der Rüstzeit an den Reduziermaschinen. Dieser
Prozess wurde aufgrund der hohen Maschinenauslastung im Vorhinein als Engpass in der
Produktion identifiziert.
Während des dreitägigen Einsatzes vom 08.06 bis zum 10.06 sollte gemäß der SMED-Methode
(Rüstzeitreduzierung im einstelligen Minutenbereich) von den vier Hochschulgruppenmitgliedern
zunächst der Prozess im Detail analysiert und ausgewertet werden. Anschließend waren eine
Trennung der Rüstbestandteile und eine Definition des hieraus resultierenden Prozesses
vorgesehen.
Zu Beginn konnten wir uns durch eine sehr detaillierte Werksführung einen Überblick über den
gesamten Fertigungsprozess der Glühkerzen verschaffen. Hierdurch war es uns im späteren
Verlauf des Einsatzes möglich die Tragweite von Entscheidungen abzuschätzen.

Danach hatten wir die Gelegenheit an einer Maschine außerhalb des laufenden Betriebs ein
simuliertes Rüsten zu beobachten und den Mitarbeiter direkt vor Ort zu den einzelnen
Arbeitsschritten zu befragen. Dadurch konnten wir bereits im Vorfeld wichtige Kriterien für die
Beobachtung des realen Rüstvorganges identifizieren.
Im Laufe des Nachmittags hatten wir die Möglichkeit drei reale Rüstvorgänge mit einer Dauer von
etwa 35 Minuten zu beobachten. Neben der Erfassung der einzelnen Arbeitsschritte und der
zeitlichen Abfolge wurden hierbei auch sämtliche Auffälligkeiten und die zurückgelegten Wege
festgehalten.
Zu diesem Zeitpunkt wurde uns bewusst, dass eine Anpassung der ursprünglichen Ziele
erforderlich war. Da wir große Unterschiede im Ablauf der erfassten Rüstvorgänge feststellten,
rückte die ursprünglich geplante Reduzierung der Rüstzeit in den Hintergrund. Die Herstellung der
Prozessstabilität stand nun klar im Fokus. Diese sollte durch einen differenzierten Maßnahmenplan
und einen von den Mitarbeitern mitentwickelten und angenommenen Soll-Prozess sichergestellt
werden.
Hierzu analysierten wir die beobachteten Auffälligkeiten und ordneten sie anhand ihrer Ursachen
und Häufigkeiten verschiedenen Clustern zu. Parallel glichen wir die Arbeitsschritte der
beobachteten Rüstprozesse ab. Diese konnten durch zwei erneute Aufnahmen noch ergänzt
werden.

Am letzten Tag klärten wir zunächst aufgetretene Fragen und besichtigten die verschiedenen
Qualitäts- und Prüfungspunkte. Anschließend priorisierten wir die Auffälligkeiten, formulierten die
daraus resultierenden Verschwendungen beziehungsweise Verluste und arbeiteten Maßnahmenvorschläge
zur Behebung der Probleme aus.
Parallel wurde basierend auf den Beobachtungen ein neuer Soll-Rüstprozess definiert. Wichtige
Aspekte waren die Vereinheitlichung, das Trennen von externem und internem Rüsten und die
Reduzierung der Nachjustiervorgänge durch regelmäßige Überprüfung der Maschinenwerkzeuge
auf Maßgenauigkeit.
Dieser neue Standardprozess wurde im Anschluss mit einem Einrichter detailliert durchgesprochen
und analysiert. So konnte zum einen die technische Realisierbarkeit des neu entworfenen
Prozesses und zum anderen dessen Akzeptanz durch die Mitarbeiter sichergestellt werden.

Den Abschluss unseres dreitägigen Einsatzes bildeten die Präsentation unserer Erkenntnisse und
der daraus resultierenden Maßnahmenvorschläge. In der folgenden intensiven Diskussion mit dem
Werksleiter, dem Leiter der Produktionslinie, dem Abteilungsleiter und den Segmentleitern konnten
wir ausführlich über die Ergebnisse diskutieren, offene Fragen klären und Ansatzpunkte für weitere
Projekte finden. Diese intensive Einbindung und absolute Kooperationsbereitschaft aller Kollegen
von BorgWarner - vom Linienmitarbeiter bis hin zur Führungsebene - zog sich somit durch alle
Bereiche des Einsatzes.
An dieser Stelle möchten wir uns daher nochmals für das außerordentliche Engagement aller
beteiligten Mitarbeiter von Borg Warner bedanken. Ohne die Einsatzfreude und Offenheit der
Einrichter und ohne das Interesse und die Unterstützung aller übergeordneten Ebenen wäre dieser
produktive und für uns sehr lehrreiche Einsatz nicht möglich gewesen. Deshalb freuen wir uns
stellvertretend im Namen der gesamten LEAN Hsg. auf weitere gemeinsame Projekte