Die LEAN Week ist ein einwöchiger Projekteinsatz der LEAN Hochschulgruppe mit dem Ziel Lean in der Praxis erfahrbar und anwendbar zu machen. Sie findet seit 2010 jährlich statt und begann mit einem Einsatz bei der Daimler AG in Untertürkheim.
Dieses Jahr ging die Reise zu zwei verschiedenen Unternehmen an zwei sehr interessanten Standorten gleichzeitig:
- nach Norderstedt zur Condair Group. Die Condair Group ist mit rund 700 Mitarbeitenden der weltweit führende Hersteller für gewerbliche und industrielle Luftbefeuchtungsgeräte und -anlagen. 2017 wurde hier ein neuer Standort für Logistik & Produktion eingeweiht.
Vom 26.11.2017 bis zum 01.12.2017 machten sich insgesamt 11 Teilnehmer in 3 Teams nach Hamburg auf. Nach einer langen Autofahrt konnte der Sonntag noch für eine Städtetour inklusive des Besuches eines typischen Fischrestaurants und dem Besuch der „Elphi“ genutzt werden. Montags stürzten sich die Teams nach erfolgter Werksführung und Einweisung in ausgiebige Prozessaufnahmen, Zeitstudien und Analysen, um sich ein vollständiges Bild von den Prozessen zu machen. Hierbei konnten sie auch auf die tatkräftige Unterstützung der Mitarbeiter zählen, die jederzeit alle Fragen beantworten konnten.
Während der Woche beschäftigten sich die Teams dabei mit verschiedensten Themen und in verschiedensten Bereichen. Team 1 mit einer Druckerlinie inklusive der Auftragseinsteuerung, Team 2 mit der Durchlaufzeitreduzierung und Umstrukturierung in einer Ersatzteilmontage. Team 3 beschäftigte sich mit der Durchlaufzeitreduzierung und Arbeitsplatzgestaltung an einem Prüfstand für Luftbefeuchtungsgeräte.
Nach Abschluss der Prozessaufnahme und mit dem Festhalten eines belastbaren IST-Zustandes (im T-Diagramm) wurden dann ab Dienstag bzw. Mittwoch, in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern, das weitere Vorgehen erarbeitet. Dies beinhaltete vor allem die ausführliche Ursachenanalyse sowie die Ableitung und Bewertung der Stellhebel auf die jeweiligen Zielgrößen. Sie stellten die Grundlagen für weitere Verbesserungen dar, die ab Mittwoch begonnen wurden. Das Vorgehen während der Verbesserungsrunden orientierte sich dabei nah an dem hochschulgruppen-internen Problemlösezyklus. Dieser wurde von den Gruppen jedoch eigenständig an die Problemstellungen und den Prozess angepasst.
Nach mehreren Verbesserungsrunden, die u.A. Layout- und Arbeitsablaufveränderungen, Aufgabenumverteilungen oder 5S-Maßnahmen beinhalteten, konnten die Ergebnisse in der Abschlusspräsentation vorgestellt werden. Beeindruckend war hier vor allem das Interesse an den Themen, die zahlreiche Anwesenheit seitens der Belegschaft (ca. 40-50 Personen).
Wir bedanken uns bei der Condair Group, die uns diesen Einsatz und die große Lernerfahrung ermöglicht haben und freuen uns auf weitere Projekte. Hervorheben wollen wir hier noch einmal die große Unterstützung der gesamten Belegschaft vor, während und nach unserem Projekt. Zudem wollen wir uns für die Bereitschaft, während der Woche alle Veränderungen mit zu tragen und gestalten, bedanken.